Bali – Etwas für jede Bucket list

Wenn man an Indonesien denkt, wird wohl den meisten ein Postkartenfoto von paradiesisch weissen Stränden in den Sinn kommen. Bali hat sich zu einem Hotspot für Badeferien und Erholung entwickelt und ist wohl für viele Menschen eine Destination, die auf der „Bucket List“ (Liste von Sachen die man vor dem Tod noch unbedingt machen möchte) des Reisens steht. Meine Reise durch Indonesien hat mich auch auf diese „Paradiesinsel“ geführt und nach gut zwei Wochen auf dieser Insel kann ich ein kleines Fazit von meinen Eindrücken ziehen.

Um nach Bali zu gelangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Meine Wahl fiel auf einen Car der von Java (natürlich auf einer Fähre 😉 ) nach Bali übersetze. Spätabends war ich dann endlich in Denpasar von wo es weiter in Richtung Seminjak ging.

Places to go

Seminjak ist neben Kuta, die wohl bekannteste Ortschaft auf Bali. Die Stars und Sternchen und all die Menschen, die diesem Lifestyle nahe kommen wollen, sammeln sich in diesen zwei Ortschaften im Süden Balis und verbringen dort in topmodernen Hotelanlagen und Resorts ihre Badeferien. Clubs und Bars reihen sich dicht aneinander und man hat wirklich ein unglaublich breites Angebot an kulinarischen Höhepunkten (oder Tiefpunkten je nach Ansicht). Nun vorneweg, meine Welt wars nicht… Ich habe mich in einem für mein Budget viel zu teures Hotel einquartiert und dort meine ersten zwei Nächte auf Bali verbracht. Nach knapp einem Monat in Java, stellte „dieses Bali“ einen unglaublichen Kulturschock für mich dar. Herausgerissen aus dem simplen Leben der Locals in einen durch und durch touristischen Ort ohne jegliche Authentizität, überflutet von Touristen ohne Respekt vor den Locals und vor deren Kultur. (Ich ¨erlaube¨ es natürlich trotzdem, dass ihr es mögen könntet 😀 )

Meine nächste Destination war der südlichste Zipfel Balis rund um Jimbaran. Während einiger Tage durfte ich da die Gastfreundschaft eines Bekannten beanspruchen und konnte so eine kleine Pause vom „Reisen“ an sich machen. Eines der Highlights, dass ich auf der südlichen Halbinsel sehen durfte, war Uluwatu. Für Surfbegeisterte ist dieser Küstenabschnitt einer der attraktivsten auf Bali. Unzählige Surfcamps bieten Langzeit- und Kurzzeitkurse an und man hat wirklich die Qual der Wahl. Für die Kulturbegeisterten gibt es ausserdem auch einen wunderschönen Tempel auf den Klippen zu bestaunen. (Tipp: Für ein gutes Foto und weniger Touristen, auf die kleine Anhöhe links vom Tempel hinaufsteigen, es lohnt sich :) ) Last but not least lädt die Halbinsel rund um Uluwatu auch noch einfach zum „Entdecken“ ein. Miete einen Roller (4-5 Franken pro Tag) und erkunde das umliegende Land. Die Strassen sind gut und die Freiheit förmlich spürbar. Glaubt mir :)

Eines meiner persönlichen Highlights auf Bali war Ubud. Obwohl die Ortschaft schon länger nicht mehr als Geheimtipp gewertet werden kann und in unzähligen Reiseführern ¨die Empfehlung¨ schlechthin ist, muss ich zugeben, dass es auch für mich einen gewissen Reiz ausströmt. Ubud steht in Tourismusfreundlichkeit und Möglichkeiten, den beiden Haupttouristenmagneten Kuta und Seminjak in nichts nach. Dennoch verströmt dieser Ort ein völlig anderes und (für mich) viel angenehmeres Klima und lädt auch die eher weniger gut „betuchten“ zum verweilen ein. Unzählige Hipsterkaffees, günstige bungalowartige Unterkünfte und eine gemütliche Atmosphäre macht es zu einem Zentrum von vielen Backpackern und „alternativen Balireisenden“. Wer wie ich, nach einer langen Reise in Indonesien gewisse europäische Vorzüge wie wirklich guten Kaffee vermisst, wird in Ubud sicher fündig. Von Ubud lassen sich durch seine zentrale Lage auch gut Ausflüge auf das restliche Bali machen. Unzählige mehr- oder minderwertige Reisebürös bieten ihre Dienste zu teil extrem „kostengünstigen“ Preisen an. Glaubt mir jedoch, die beste Möglichkeit sich auf Bali zu bewegen ist immer noch der Roller. Ich habe mir für 6 Tage einen Roller gemietet und machte mich nur mit meinem kleinen Rucksack auf einen Roadtrip um die Insel auf. Handelt einen guten Preis aus, wenn ihr einen Roller für längere Zeit mietet und bringt unbedingt euren Führerausweis und das Internationale Pendant mit euch.

Pemutaran war eine meiner Stationen auf meinem Roadtrip. Für die meisten Touristen in meinem Alter wohl eher nicht die Destination die man anpeilt um seine Ferien zu verbringen. Keine grossen Clubs, Bars und lange Partynächte. Die meisten Hotels hier sind ausgelegt auf ältere Pärchen oder einfach ein eher ruhigeres gehobenes Klientel. Ich würde eigentlich keine der beiden Beschreibungen auf mich anwenden, jedoch war ich zu der Zeit in einer Phase, in der ich die ganze Reise in Frage stellte und mich unbedingt ein wenig verwöhnen und ablenken musste. Pemutaran eignet sich wirklich perfekt zum einfach einmal ein paar Tage abzuschalten, an der Strandbar Fruchtsäfte zu schlürfen oder auch für die ein wenig aktiveren zum Schnorcheln und Scuba Diving.

Mein kleiner Geheimtip auf Bali ist jedoch Denpasar. Kein anderer Teil auf Bali hat mich soooo fasziniert wie das belebte Zentrum mit mehr als 800´000 Einwohnern. Keine weissen Paradiesstrände, keine Fruchtsäfte und kein typisches Ferienfeeling. Denpasar eignet sich für Menschen, die sich wirklich einmal danach sehnen etwas von der balinesischen Kultur zu sehen. In einem langen Gespräch mit einem Local den ich im zentralen Park kennengelernt hatte, hat er mir nahegelegt wie wichtig es sei, dass die Touristen auch wirklich realisieren, dass Kuta, Seminjak und genau so auch Ubud eigentlich an sich nichts mit der balinesischen Kultur zu tun haben, viele Touristen aber genau nur diese Orte auf ihrer Reise sehen und deshalb ein völlig falsches Bild von Bali haben. Es kommt nicht von Ungefähr, bedenkt man dass praktisch keine Locals mehr in den Touristenzentren leben, da die Lebenskosten in diesen Quartieren ein x-Faches ihres Verdienstes betragen. Wer das echte Leben eines Balinesen sehen will, soll nach Denpasar kommen. Im Lonely Planet wird Denpasar eher als Tagesausflug empfohlen. Verständlich vor ein paar Jahren, wo es noch nicht wirklich viele Unterkünfte hier gab aber absolut unverständlich heute, wo es wirklich für jedes Geld eine Möglichkeit zum Schlafen gibt. Tagsüber hast du diverse Möglichkeiten in Denpasar auf Erkundung zu gehen. Das Balinesische Nationalmuseum (heisst es glaub?) ist sicher die perfekte Art in einen Tag zu starten. Vielleicht tönt dies für dich jetzt einwenig unverständlich, aber ich finde Museen über die Kultur eines Ortes muss man einfach besucht haben. Da sie aber meistens ziemlich langweilige Kost sind, will ich sie möglichst schnell hinter mich bringen, damit ich danach den Tag in vollen Zügen geniessen kann. 😉

Um wirklich in die Kultur eines Ortes zu sehen muss  man manchmal auch Orte besuchen, die man wahrscheinlich ansonsten nicht würde. Der lokale Tiermarkt ist ein solcher Ort. Ich muss ehrlich sein, ich würde nicht nochmals dahin gehen aber da ich noch nie die Erfahrung machen durfte, wollte ich einmal einen Eindruck davon bekommen. Zu sehen, dass die Tiere in diesen unvorstellbar schlechten Verhältnissen zum Verkauf angeboten werden und dass es für die Indonesier so normal schien, dass es einige Väter sogar mit ihren Söhnen auf dem Markt schafften, war ziemlich verstörend. Als ich dann meine Kamera zückte und ein paar Fotos von den Käfigen und angeketteten Tieren machte, merkte ich auch schnell wie die Leute unruhig wurden und mich teilweise anmachten oder einfach um mich ¨rumtigerten¨. Ja, ich war wirklich schnell wieder da weg, aber dennoch wars für mich eines dieser Erlebnisse die ich einfach machen musste… Nun hab ich wahrscheinlich alle Vegetarier und Tierfreunde schon längstens verloren aber ich denke kein Blogpost über einen Ort ist vollkommen ohne noch über die kulinarischen Vorzüge zu reden. Denpasar ist wenns ums Essen geht, die wahrscheinlich beste Adresse auf ganz Bali. In diesem Zentrum scheinen sich alle möglichen Küchen aus den verschiedensten Regionen des ganzen Landes zu sammeln. Die Auswahl ist echt rieeesig. :)

Mein Fazit

Das Bali zu einem der schönsten Flecken Erde gehört ist unbestritten. Die Insel bietet teil unglaubliche Szenerien und lässt einem ein wenig von der unendlichen Freiheit spüren. Jedes mal wenn so ein Ort jedoch so gehyped wird, bringt es auch die negativen Aspekte mit sich, dass eine eigentlich wunderbare Kultur langsam dem Tourismus weichen muss. Wer jedoch wirklich auf die Suche geht wird jedoch auch noch in Bali ein kleines bisschen ursprüngliche Kultur kennenlernen dürfen. Was jedoch unbestritten ist, ist das die Insel wirklich für jeden Geschmack etwas hat und mit einer unglaublichen Diversität in jeder Hinsicht glänzen mag. Bali gehört auf deine ¨Bucket list¨ for sure :)

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