Pangandaran – Mein kleines Paradies

Wenn man an Indonesien und Badeferien denkt, werden die meisten wohl zuerst an Bali und seine weissen Strände denken. Die wenigsten werden wohl von seinem Pendant für die Indonesier gehört haben – Pangandaran.

Meine Reise hatte mich in den vergangenen zwei Wochen durch einige sehr grosse Städte geführt und dort auch einiges an Energie zehren lassen. Meine letzten Tage in Garut waren purer Stress (Probleme rund um mein Samsung Tab) und so sehnte ich mich um so mehr auf ein paar ruhige Tage am Strand und ohne viel Lärm und Menschen.

Da es für mich auf dieser Reise sehr wichtig ist, dass ich möglichst authentisch reisen kann und möglichst wenig „Tourist“ bin, reise ich durchwegs nur in den öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B. (Ausnahmen werden vielleicht noch folgen 😉 ) Für die Busfahrt von Garut nach Pangandaran wurden mir ca. 5 Stunden Fahrzeit vorausgesagt. Natürlich war ich mir bewusst, dass es diese Zeitangabe mit Vorsicht zu geniessen galt. Das es schlussendlich aber über 8 Stunden gehen würde, hätte ich mir in den schlimmsten Vorstellungen nicht denken können.

Schlafen

Als ich in Pangandaran nach dieser langen und unbequemen Fahrt angekommen war, brach schon langsam die Nacht an und so war es für mich wichtig, möglichst schnell eine Unterkunft zu finden. An der Hauptstrasse direkt am Strand findet man vom kleinen Backpackerhostel bis zum grossen Luxushotel, für jeden Geschmack die richtige Unterkunft. Meine Wahl fiel auf eines der Luxushotels. Für eine Nacht bezahlte man in diesem Hotel satte 450´000 Indonesische Rupien. Natürlich war diese Unterkunft weit höher als es mein Budget erlauben könnte, jedoch war ich nach der langen Fahrt seeeeehr müde und wollte einfach nur eine ruhige Nacht in einem sauberen, rieeesigen Bett (Ich konnte den Seestern in Bett machen 😀 ) und mit einer warmen Dusche (echt keine Selbstverständlichkeit mehr, nach 2 Wochen Backpackerleben) Jedoch war ich dann schon ab der zweiten Nacht in einem kleinen Backpackerhostel in einer Nebengasse. An dieser Stelle möchte ich meine wärmste Empfehlung für dieses Hostel aussprechen – Das Mini Tiga. Die Zimmer sind sauber, man hat grosse Betten (in meinem Fall 2, wieso auch immer 😉 ), das Bad ist auch in Ordnung auch wenn es minimal gehalten ist und die Atmosphäre ist einfach unschlagbar. Für die Leute, die vielleicht schon einige Zeit vorher unterwegs waren und das standardmässige Hostelfrühstück Nasi Goreng (gebratener Reis), langsam aber sicher satt haben, können hier aus einer breiten Auswahl an tollen Sachen auswählen, vom Bananapancake, über das hausgemachte Jogurt mit Früchten, bis auch wieder zum Nasi Goreng… 😀

Aktivitäten und Essen

Nun ja aber nur wegen den tollen Unterkünften wird Pangandaran natürlich nicht zu meinem Paradies. Es gibt diverse Möglichkeiten den Tag zu verbringen. Der einladende breite Sandstrand lädt zum gemütlichen Baden ein und an manchen Stellen kann man auch gut einmal ein Surfboard für ein paar Franken mieten und sich damit in die Wellen werfen. Ausserdem kann man auch viele andere Wassersportarten für seehr wenig Geld hier machen.

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Wenn man irgendwann einmal hunger bekommt, kriegt man an einem der kleinen Warungs (Stände mit lokalem Essen) grossartige Meeresfrüchte, Fruchtsäfte und andere Leckereien für kleines Geld. Für die Reisenden, die ein gewisses Heimweh verspüren, kann ich das ¨Relax¨ Restaurant sehr empfehlen, das von einer Schweizerin geführt wird und verschiedene Schweizer Köstlichkeiten anbietet. Meine persönlichen Empfehlungen sind das Birchermüesli und die Älplermaccaroni.


Wer gerne kleine einheimische Snacks, frische Früchte (meine Empfehlung Schlangenfrüchte), Kleider und richtig indonesisches Essen haben möchte, ist beim Local Market perfekt aufgehoben. Ich war nachdem ich ihn für mich entdeckt habe, fast jeden Tag auch kurz da.

Paradies Island

 ist eine kleine abgeschiedene Insel, die eigentlich bekannt geworden ist weil sie die Hinrichtungsstätte für zahlreiche verurteilte kriminelle und Terroristen wurde, aber bei den Touristen vor allem für seine Abgeschiedenheit und die schönen Strände geschätzt wird und daher ein beliebtes Ausflugsziel ist. (konnte ich leider nicht mehr besuchen, aber wurde mir empfohlen)

Meine persönlichen Highlights waren das Green Valley und Green Canyon. Ich habe beide Orte an einem Tag mit einer geführten Tour vom Mini Tiga aus gemacht und ich kann sie absolut empfehlen. Am morgen um 9 Uhr gings mit Rollern zuerst in Richtung Green Valley. Auf dem Weg hielten wir in einem kleinen Dorf, dass selber Palmöl herstellt und nebenbei auch noch den 5. stärksten Kampfhahn in Indonesien besitzen soll. Glaubt mir das Ding ist rieeeeesig… 😀 Danach besuchten wir einen traditionellen Puppenspieler, der ausserdem seine Puppen auch selber schnitzt. Er gab uns eine spontane kleine Vorführung mit einer seiner Puppen. Es ist kaum zu glauben, dass eine solch schöne Tradition nun langsam aber sicher auszusterben droht.

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Danach waren wir dann endlich bei Green Valley. Nach einer kleinen Wanderung durch den Jungel ging es dann ab ins Wasser und langsam den Fluss hinunter. Der Weg führte uns an wunderschönen kleinen Wasserfällen und coolen Spots zum Cliff Diving machen vorbei. Es gab Höhlen und allerlei andere kleine Abenteuer die es zu bewältigen gab und schlussendlich wurde man müde und gerade rechtzeitig fürs Mittagessen zu einem kleinen Warung geführt und dann dort richtig verwöhnt. Am Nachmittag ging es dann noch frischgestärkt in die wunderschönen Schluchten des Green Canyons. Mit einem kleinen Motorboot wird man den Fluss raufgefahren und klettert dann ab einem gewissen Punkt auf eigene Faust weiter, bevor man sich dann wieder zum Ausgangspunkt zurücktreiben lässt…

Auf dem Rückweg machten wir dann noch einen kleinen Umweg zu einer Schildkrötenauffangstation (eine ziemlich zwielichtige Auffangstation), bevor wir dann müde aber überglücklich, wegen der Erfahrungen die wir machen durften zurück ins Mini Tiga kamen.

Für mich war diese Tour das wohl beste Erlebnis, dass ich bisher auf meiner Reise machen durfte und ich kann sie wirklich jedem wärmstens weiterempfehlen. 

Nun, vielleicht wirst du dich jetzt fragen „Was ist denn jetzt in Pangandaran anderst als in Bali oder an jedem anderen Badeort?“. Die Antwort ist, dass es eigentlich ein unglaublich verschlafenes Nest ist und nur am Wochenende bei den Einheimischen zu boomen scheint aber ansonsten eher im Schatten Balis steht und auch viel „indonesischer“ zu sein scheint, als dass was man von Bali so hört. Pandangaran scheint wirklich ein kleines Paradies aus einer völlig anderen Welt zu sein. Man fühlt sich vom ersten Moment an Pudelwohl und merkt einfach, dass ein gemütlicherer Wind weht. Keine Hektik, kein Lärm, einfach, ja hammer… :)

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