Dieng Plateau – Abenteuer auf unbekannten Wegen

Das Dieng Plateau wird ausserhalb Indonesiens wohl kaum jemandem ein grosser Begriff sein. Für die Javanesen ist es allerdings ein Highlight einmal den bekannten Sonnenaufgang vom Dieng Plateau aus zu sehen. Das Plateau gilt als der Platz der Götter und ob es dieser Bezeichnung wirklich gerecht werden kann, wollte ich natürlich auf meiner Reise herausfinden.

Ausgangsort der Reise zum Dieng Plateau war Pangandaran, wo ich nach über einer Woche verweilen, mich endlich loseisen konnte. 😀 In Begleitung eines anderen Alleinreisenden, Chris aus Deutschland, machten wir uns per Bus nach Purwokw…, (ich kanns echt nicht aussprechen :D) nach Wonosobo auf. Nach einer neunstündigen Fahrt kamen wir sichtlich ausgelaugt (Arschschmerzen) aber auch sehr zufrieden an.

Nach einer gemütlichen Nacht im Dutta Homestay, einem extrem luxuriösen Gebäude mit einem sehr freundlichen Gastgeber, begaben wir uns am nächsten Morgen per Minibus nach Dieng. Nachdem wir in unsere Unterkunft einquartiert waren machten wir uns auf Dieng einmal näher zu erkunden.

Das Dieng Plateau ist ein sehr idyllisches und angenehemes Plätzchen. Anderst als der Rest Indonesiens den ich bisher gesehen habe, herrscht an diesem Ort kein tropisches Klima. Die Einheimischen in Pangandaran prophezeiten uns, dass es „fucking freezing“ werde. Krasse 15 bis 20 Grad 😀 (Keine Angst, man kann an jeder Ecke Wollmützen und dicke Jacken kaufen)

Cool zu sehen

Eigentlich sind es zwei Seen, aber die Sehenswürdigkeit ist vor allem unter dem Namen Telaga Warna bekannt. Die Seen sind auch dementsprechend touristisch. Allerdings lohnt es sich sehr einmal um die zwei Seen zu spazieren und die verschiedenen kleinen Höhlen zu besichtigen. Danach sollte man, mit gutem Schuhwerk ausgerüstet, einen kleinen Aufstieg durch die malerischen Terassenfelder auf einen der Hügel machen. Oben angekommen wird man mit einem eindrücklichen Überblick über beide Seen und auf den bekannten Sikidang Krater ein paar Kilometer weiter dahinter belohnt. Nehmt genügend Wasser und Snacks mit, die Wanderung ist nicht ohne.

In den meisten Reiseführern wird es auch empfohlen, dem Sikidang Krater einen Besuch abzustatten. Für meinen Geschmack war der Krater aber wirklich nichts Besonderes, ausser man mag ein Loch aus dem viel Rauch aufsteigt als eindrücklicher Krater bezeichnen. In der Hoffnung trotzdem ein gutes Foto von der ganzen Szenerie zu bekommen, kletterte ich auf einen Felsen hinauf (rechts neben dem Krater, falls du mal da wärst). Von da bemerkte ich, dass es einen kleinen Trampelpfad den Berg hinauf ins Gestrüpp hinein gab. Da es noch genug hell war, wollten wir den Aufstieg riskieren. Eine knappe Stunde später, nachdem wir uns durch ewiges Grün hindurchgekämpft hatten, öffnete sich plötzlich vor uns ein kleiner Gang aus Hecken, der in einem riesigen Krater endete. (Leider habe ich den Namen noch nicht herausgefungen) Dieser Moment war magisch. Der Krater ist mit dichtem Gras bewachsen und man findet sich in einer riesigen Oase der Stille wieder. Kein Vogelgezwitschern, keine Menschen, kein Geplätscher, rein garnichts. So etwas schönes habe ich auf meiner ganzen Reise noch nicht erlebt… :)

Last but not least, der bekannte Sonnenaufgang beim Gunung Sikunir. Um wirklich ohne Stress zum Aussichtspunkt zu kommen sollte, man etwa 4 Uhr morgens in Dieng losfahren. Der Aussichtspunkt ist sehr touristisch. Am Wochenende wimmelt es von grossen Cars, Bemos und Autos, welche alle vollgepackt mit Menschen das genau gleiche Ziel haben wie Du (oder wie wir, da wir unglücklicherweise am Sonntag Morgen da waren) ein möglichst geiles Bild von dieser Szenerie zu machen. Der Gunung Sikunir hat also nichts von einer idyllischen Stätte wo man ganz in Ruhe den Aufgang der Sonne beobachten kann. Jedoch muss ich trotzdem sagen, dass sich das frühe Aufstehen für mich gelohnt hat. Der Ausblick ist wirklich umwerfend und mit ein bisschen Kreativität und Geduld kommt man auch so an ein Bild, dass wenigstens so wirkt, als ob das ganze Spektakel in einem privatem Rahmen genossen werden konnte. 😉

Das sollte noch gesagt sein

Das Dieng Plateau besticht meiner Meinung nach weniger durch ihre Attraktionen, sondern mehr durch ihre schier grenzenlose Natur, die es zu erforschen gilt. Allerdings ist die Natur auch nicht immer harmlos, wie ich am eigenen Leib erleben musste, als mich eine riiesige Hornisse, mitten in einem völlig abgelegenen aber dafür auch wunderschönen Plätzchen an einem Bach (ca. 2-3 Stunden von unserem Roller entfernt), mehrmals in den Kopf, den Rücken und der Hand stoch.

In dieser Situation war ich wirklich sehr froh, dass ich nicht alleine unterwegs war. Ich möchte damit jedoch gar nicht abschrecken, sondern damit nur sagen, dass das Dieng Plateau eigentlich noch ein sehr untouristisches Plätzchen sein kann. Man sollte sich einfach überwinden auch einmal abseits der gängigen Touristenpfade zu gehen, aber eben trotzdem auch nie leichtsinnig werden, denn ein unberührter Platz ist halt einfach noch sehr natürlich. :)

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